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"Ich hab' doch nichts gemacht". Kreatives Konfliktlösen in der Jugendarbeit: Ansätze aus Fortbildung und Praxisberatung.

 
Bernd Stickelmann; Thomas Putz

Artikel Nr.: 406
ISBN: 978-3-86585-406-3
ISSN: 1860-7861
Seitenanzahl: 232

Preis: 24,90 EUR
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Inhalt:

Ansätze aus Fortbildung un Praxisberatung



Weitere Informationen
Autorentext:
Erste Überlegungen zu dem Konzept für das hier vorgelegte Projekt sind im Jahr 2001 entstanden. Es basiert auf Erfahrungen aus der Lehre an der Hochschule (bspw. mit der Aufarbeitung relevanter Daten zu rechten Orientierungen von Jugendlichen in den neuen Bundesländern, aber auch deren Gewaltformen) zurückgehen. Zudem konnten wir uns auf Fälle stützen, die wir in den Praktika von Studentinnen und Studenten in Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit bearbeitet haben. Schließlich haben wir Fragestellungen und Probleme aus Erzählungen und Analysen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinder- und Jugendarbeit Thüringens einbeziehen können. Und es standen uns die Untersuchungen aus den Jahren 1994-1996 zur Verfügung, die wir im Rahmen der Veröffentlichung von "Zuschlagen oder Zuhören" gemacht haben, in der die unübersehbare Bedeutung von Konflikten und Gewalt im Aufwachsensprozess von Jugendlichen aufgezeigt wurden: – Welchen sozialen und individuellen Stellenwert haben Konflikte und Gewalt als Element der Entwicklung für Jugendliche, besonders für männliche Jugendliche, und – wie können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinder- und Jugendarbeit dazu befähigt werden, sich mit Konflikten und besonders mit Gewalt konstruktiv auseinander zusetzen? Hinter der sehr einfach klingenden Erwartung `konstruktiv auseinander zusetzen` verbergen sich sehr unterschiedliche sozialpädagogische Bereiche und Diskurse, vielschichtige theoretische und methodische Reflexionen, differenzierte subjektive Aneignungsprozesse: – das Beschäftigen mit Methoden, die zu einer Klärung und Bearbeitung konfliktuöser Situationen beitragen können, – die professionelle Analyse (und damit das Wissen) von Konflikten und Gewalt in konkreten Situationen, – das Lösen von Konflikten in konkreten Situationen, wobei die Situationen sozialpädagogisch so `gefasst` werden müssen, dass sich daraus ein Lernen für die Beteiligten als Prozess entwickeln kann. – Schließlich müssen diese `externen` Handlungskonzepte in ein internes Handlungsmuster der beteiligten Professionellen `übersetzt` werden, d.h. diese müssen dazu befähigt werden, ihre Kompetenzen in konkreten Situationen mit Kindern und Jugendlichen einzusetzen und in der Lage sein, bspw. im Sinne des sozialen Lernprozesses sich produktiv mit ihren Sperren und Ängsten auseinander zusetzen. Mit dieser Auflistung haben wir weder den komplexen Prozess unserer Untersuchung vorweggenommen, noch haben wir schon alle zu berücksichtigenden Punkte der Analyse benannt. Vielmehr skizzieren wir damit unsere Ausgangslage, mit der wir den Antrag bei XENOS gestellt haben: einige unserer Ausgangsfragen und Überlegungen, mit der wir uns auf den Weg in die Untersuchungs- und Entwicklungsarbeit gemacht haben. Durch das Bereitstellen von Mitteln aus HWP (Hochschulwissenschaftsprogramm), die eine Voraussetzung dafür waren, dass wir Mittel bei XENOS `einwerben` konnten, sowie durch organisatorische Unterstützung der Fachhochschule Erfurt, konnten wir über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen beobachten und untersuchen, die in den Bedingungen der Jugendarbeit liegen, wenn es um die Bearbeitung von Konflikten und Gewalt Jugendlicher geht. Wir haben aber nicht nur `von ferne` beobachtet und analysiert, sondern wir haben auch vor Ort versucht, Prozesse in Gang zu setzen und praktisches Handeln mit zu initiieren, zu unterstützen und uns in Handlungsfolgen einzumischen. Methodisch wie methodologisch haben wir uns dabei auf einen modifizierten Ansatz der Handlungs- und Praxisforschung gestützt. An dieser Stelle danken wir all den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kinder- und Jugendeinrichtungen, die mit uns kooperiert haben, den Trägern der Einrichtungen, die es möglich gemacht haben, dass die jeweiligen Mitarbeiter/innen einmal im Monat an den Fortbildungen oder den Praxisberatungen teilnehmen konnten, wie auch den Trainern/innen und der Supervisorin Frau Dr. Uta Waldow, die sich alle auf dieses Experiment eingelassen haben und die dazu beigetragen haben, dass es zu einem produktiven und weiterführenden Ansatz geworden ist. Mit dieser Veröffentlichung möchten wir die Erfahrungen und die in der Zusammenarbeit erarbeiteten Möglichkeiten der Konflikt- und Gewaltprävention weitertragen. Das aufgearbeitete Material und die daraus entstandenen Erkenntnisse unserer Untersuchung können und sollen in anderen Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werden und wir wollen durch die Veröffentlichung mit dazu beitragen, dass Konflikte und Gewalt ihren Schrecken für betroffene Kinder und Jugendliche, aber auch für die engagierten und beteiligten Professionellen verlieren.