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Sozialarbeit des Südens, Bd. 3 - Kindheiten und Kinderrechte

 
Manfred Liebel; Ronald Lutz (Hrsg.)

Sozialarbeit des Südens, Bd. 3 - Kindheiten und Kinderrechte
Artikel Nr.: 905
ISBN: 978-3-86585-905-1
ISSN: 1864-5577
Seitenanzahl: 429

Preis: 31,90 EUR
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Inhalt:

Heather Montgomery:
What is a child – what is childhood?
Beatrice Hungerland:
Kindheiten im Kulturvergleich
Manfred Liebel:
Staat oder soziale Bewegung? Überlegungen zu einem basisorientierten und lokalisierten Umgang mit Kinderrech-ten
Albert Recknagel:
Die UN-Kinderrechtskonvention zwischen universellem An-spruch und lokaler Vielfalt
Eckart Riehle & Nicola Smit:
Children’s rights in South Africa and Germany
Ronald Lutz:
Traurige Kindheiten. Bedrohungen, Gefährdungen, Ein-schränkungen, Verhinderungen, Zerstörungen
Agnes Zenaida V. Camacho:
Children and Migration. Understanding the migration ex-periences of child domestic workers in the Philippines
José Luis Rocha:
Migrationserfahrungen von Kindern und Jugendlichen zwi-schen Nicaragua und Costa Rica
Angelika Wolf:
Kindheit und AIDS
Johanna Fleischhauer & Gebremeskel Fesseha:
Kindheit und Krieg in Afrika
Juan Martín Pérez García:
Kinderschutz als Vorwand. Diskriminierung und Tod auf den Straßen der Stadt Mexiko
Wim Roestenburg:
A South African Perspective on Children in Street Situation
Adrian D. van Breda:
The Phenomenon and Concerns of Child-Headed House-holds in South Africa
Jelka Germann:
Straßenkinder und Child-Headed Households in Guatemala und Zimbabwe. Ein Vergleich
Albert Recknagel:
Ware Kind – verkauft, verschleppt, verlassen
Corinna Frey:
Kindheit im Exil. Palästinensische Flüchtlingslager im Libanon
Nandana Reddy:
Children and the New World. Working Children’s Response to Globalisation and Privatisation. The example of India
Ina Adaora Nnaji:
Mit Kinderrechten gegen die Armut. Das Beispiel der Afri-kanischen Bewegung arbeitender Kinder und Jugendlicher
Johanna Richter:
Diskussionskino gegen Mädchenbeschneidung. Eine burki-nische Form der Sensibilisierung
Ulrike Brizay:
Waisenhilfe in Tansania. Was wir von Afrika lernen können: Zivilgesellschaftliches Engagement in der Sozialen Arbeit
Manfred Liebel & Iven Saadi:
Partizipation von Kindern in verschiedenen kulturellen Kon-texten. Herausforderungen für die Sozialarbeit
Jelka Germann:
Straßenkinder und Child-Headed Households in Guatemala und Zimbabwe. Ein Vergleich
Albert Recknagel:
Ware Kind – verkauft, verschleppt, verlassen
Corinna Frey:
Kindheit im Exil. Palästinensische Flüchtlingslager im Libanon
Nandana Reddy:
Children and the New World. Working Children’s Response to Globalisation and Privatisation. The example of India
Ina Adaora Nnaji:
Mit Kinderrechten gegen die Armut. Das Beispiel der Afri-kanischen Bewegung arbeitender Kinder und Jugendlicher
Johanna Richter:
Diskussionskino gegen Mädchenbeschneidung. Eine burki-nische Form der Sensibilisierung
Ulrike Brizay:
Waisenhilfe in Tansania. Was wir von Afrika lernen können: Zivilgesellschaftliches Engagement in der Sozialen Arbeit
Manfred Liebel & Iven Saadi:
Partizipation von Kindern in verschiedenen kulturellen Kon-texten. Herausforderungen für die Sozialarbeit



Weitere Informationen
Autorentext:
In vielen Ländern des Südens sind in den vergangenen Jahrzehnten Konzepte und Handlungsansätze in der Sozia-len Arbeit mit Kindern entstanden, die beispielhaft sind. Zu denken ist etwa an die von der Educación Popular (Popu-lar Education) oder Befreiungspädagogik inspirierten An-sätze von Straßensozialarbeit und Gemeinwesenarbeit (community-based work). Sie richten sich an Kinder, die in besonderem Maße sozial benachteiligt und diskriminiert sind, indem sie z.B. auf der Straße leben oder unter aus-beuterischen Bedingungen arbeiten müssen, und versu-chen, gemeinsam mit ihnen Lösungen für ihre Probleme zu finden. Sie betrachten die Kinder nicht nur unter dem As-pekt ihrer Gefährdungen, ohne diese gering zu schätzen, sondern nehmen diese als soziale Subjekte mit allen Facet-ten ihrer Persönlichkeit ernst und knüpfen an ihre spezifi-schen Fähigkeiten und Stärken an. Lösungen werden nicht darin gesehen, die Kinder vorab festgelegten Maßstäben und Maßnahmen zu unterwerfen, die auf ihre „Besserung“ oder „Rettung“ zielen, sondern flexibel auf ihre Erfahrungen einzugehen, ihr kritisches Bewusstsein über die Ursachen ihres Leidens zu fördern und zur Verbesserung ihrer Lebens-umstände beizutragen. Eine wichtige Rolle kommt hierbei der Anerkennung und Wiederbelebung solidarischer Be-ziehungen und gegenseitiger Hilfe zu, sei es im Rahmen des Gemeinwesens, sei es bei den Kindern selbst.
Trotz der mit extremen Notlagen verbundenen Nötigung, auf eigene Faust zu überleben, haben sich in den Ländern des Südens soziale Netze und Formen gegenseitiger Hilfe erhalten, auf die Sozialarbeit zurückgreifen und sie wieder beleben kann. Diese sozialen Netze und selbstorganisierten Hilfsformen erstrecken sich von der Großfamilie über nach-barschaftlichen Zusammenhalt bis zu Formen einer Sozialen und Solidarischen Ökonomie. Sie sind anders gestrickt als die Formen sozialer Sicherung, die sich in den industriali-sierten Ländern des Nordens vermittelt über den National-staat herausgebildet haben und die, wie wir heute sehen, nicht auf Dauer gestellt und der Weisheit letzter Schluss sind. Es wäre kurzsichtig, in den lokal verankerten und auf lokale Ressourcen vertrauenden Hilfsformen nur einen vo-rübergehenden Notbehelf zu sehen, der den Staat aus sei-ner Verantwortung entlässt. In Ländern, in denen Staaten eher ein Kropf sind, der sich auf Kosten der Menschen am Leben erhält und der Bereicherung einiger Weniger dient, kann das Vertrauen der Menschen in ihre eigene Kraft auch ein Element gesellschaftlicher Transformation hin zu neuen Formen von Zivilgesellschaft sein, von denen sich lernen lässt. Gewiss liegen darin Risiken, und die Möglich-keiten der Sozialarbeit, zu solchen Transformation beizutra-gen, sind begrenzt. Aber sie enthalten, wie sich in einigen Beiträgen dieses Bandes zeigt, hierfür ein Potential, das nicht unterschätzt werden sollte.
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