Ihr Warenkorb:
Sie haben noch keine Artikel in Ihrem Warenkorb.

Sozialarbeit des Südens, Bd. 8 - Indigenous and Local Knowledge in Social Work

 
Ronald Lutz / Gerhard Rott / Ute Straub (Hrsg.)

Sozialarbeit des Südens, Bd. 8 - Indigenous and Local Knowledge in Social Work
Artikel Nr.: 916
ISBN: 978-3-86585-916-7
ISSN: 1864-5577
Seitenanzahl: 329

Preis: 37,90 EUR
()

Anzahl:

Merkzettel
Inhalt:

Ute Straub, Gerhard Rott & Ronald Lutz: Vorwort; Introduction; Prologo

Introductions

Ronald Lutz & Alexander Stauss: Border Thinking

Mark Lawrence: Seeing them all? Thinking about institutions, indigenization, and the political ecologies of slums

Stefan Silber: Among Sisters. What Postcolonial Studies

have to say to Liberation Theology

Gerhard Rott: Wertschätzung des indigenen Wissen

durch die katholische Kirche – Genese und aktueller Stand

Straub, Ute: A Relational Worldview – an indigenous

perspective and it’s impact on (extended) Social Work

Indigenized Approaches

Janestic Twikirize: Retracing old paths: Child Care Reform and traditional African Approaches

Kefilwe Ditlhake: Ubuntu/Botho culture: an indigenous African value system and community development

Laetitia Petersen: Indigenised Transformation of the Social Work Curriculum

Lengwe-Katembula J Mwansa & Mompoloki M Bagwasi:Social Work Education and Training in the Aftermath of Colonialism in Africa: The Case of Zambia

Kefilwe Johanna Ditlhake: Centering Decolonisation

Analysis for Indigenous Social Work Education and Practice in South Africa

Marianna Ganje: Green Social Work and Indigenous

Approaches: A comparison

Social Work Practice  

Lilly Wildfang: Postcolonial feminist perspectives on  women’s empowerment in the context of social development - an example in Kampala, India

Amirtham Thomas & Manuel Hilaria Soundari: Social Work Practice with Indigenous Farming Community in South India

Martin Haus: Participatory rural appraisal and participatory statistics as part of local social work. The example of governmental primary education in Bihar, India

Vladimir Betancur Arias: Liberar la Madre Tierra y liberar el corazón la misma cosa son. Decolonización y lucha por la vida en los procesos comunitarios indígenas del Cauca, Colombia

Hong-Jae Park: Modernising filial piety. The Asian tradition of intergenerational support and its implications for social work practice

Adrian von Breda: Resilience and culture in South Africa: The case of ‘acceptance’

Spirituality and Religion

Ute Straub: Spiritualität und Religion - eine politische  Dimension in der Sozialen Arbeit?

Stefan Silber: Transforming Liberation Theology. A postcolonial approach

Anika Dittmann: Feminismen muslimischer Frauen in Deutschland und deren Wahrnehmung

Eva Skoczynski: Die Wiederentdeckung der Religionen. Brasilien als Trendsetter



Weitere Informationen
Autorentext:

Soziale Arbeit in den Ländern des Globalen Südens war meistens – sowohl in Bezug auf Theorie wie auch Methoden – ein Import aus dem Globalen Norden, zunächst im Rahmen der Kolonialisierung und später in der Entwick­lungs“hilfe“ im Zusammenhang mit der „Modernisierungstheorie“, die in der Anpassung an den Norden die einzige Möglichkeit einer fortschritt­lichen Zivilisierung für die Entwicklungsländer sah. Die Soziale Arbeit war dran nicht unbeteiligt und aktuell funktioniert noch immer, was Midgley (1988, 2010) als „Professionellen Imperialismus“ der Sozialen Arbeit bezeich­nete, der v.a. im Bildungsbereich, an den Hochschulen, dafür sorgt, dass nach wie vor anglo-amerikanische Literatur die Grundlage der Lehre bildet. So bestimmen von außen eingeführte, anderswo und unter anderen Bedingungen entstandene Ideen, Konzepte und Wertvorstellungen die hege­monialen Vorstellungen davon, was Soziale Arbeit sei.

Konzepte aus dem Süden fordern nördliche Betrachtungsweisen heraus, denn sie fokussieren auf Ressourcen und Kompetenzen von Gemeinschaf­ten, nutzen Methoden der Nachbarschaftsorientierung und der Selbstorgani­sation. Einen wichtigen Beitrag leisten traditionelle Unterstützungsstrukturen und das indigene/lokale Wissen der (erweiterten) Familien und Gemein­schaften. Hier ist die Idee von “self-reliant development” zentral, denn nur dann, wenn die kulturellen, historischen und (sozio-)politischen Kontexte reflek­tiert werden, können langfristig wirksame und angepasste Lösungen gefunden werden.

Indigenisierung ist ein weiterer Begriff, mit dem sich dieser Band auseinan­dersetzt. Er beschreibt zunächst, wie aus dem Norden importierte Methoden der Sozialen Arbeit (in Subsahara-Afrika) an den lokalen Kontext angepasst wurden. In der weiteren Debatte aber ging es mehr um “bottom-up” Ansätze aus dem Süden im Sinne von Authentisierung, mittlerweile aber steht die gegenseitige Beeinflussung, also auch die Veränderung der Mainstream-So­zialen Arbeit durch Ansätze aus dem Süden, im Vordergrund. Widerstreitende Positionen gibt es auch hier: Wird auf der einen Seite betont, dass die “reinen” indigenen/ traditionell-lokalen Formen sozialer Unterstützung auf­grund sozio-kultureller Überformungen kaum mehr auszumachen seien, ver­tritt die andere Seite, dass eine Indigenisierung im Sinne von Rekonzeptua­lisierung das Anliegen indigener Völker, nämlich ihr Streben nach dem Erhalt ureigener Ansätze, verwässere.

Zusammengefasst hat diese Publikation die folgenden Anliegen:

  • die unterschiedlichen Definitionen von indigen/ lokal zu diskutieren
  •  indigenes/lokales Wissen aus einer postkolonialen, anthropologischen und theologisch-spirituellen Perspektive zu betrachten und es in den Zusammenhang internationaler Sozialer Arbeit und vergleichender Sozialforschung zu stelle
  • die Relevanz von indigenem/ lokalem Wissen und seinen Transfer in die Praxis für die Theorie-Debatte zugänglich zu machen
  • Soziale Arbeit mit indigenen/lokalen Gemeinschaften zu reflektieren
  • Beispiele indigenen/ lokalen Wissens im Hinblick auf grundlegende Werte, philosophische Hintergründe und auf ihren Gewinn für die Profes­sion zu analysieren und gemeinschaftliche Entscheidungsfin­dungsverfahren (circles, conferencing) für eine kultursensible die So­ziale Arbeit nutzbar zu machen
  • die Haltung von Schlüsselpersonen, Praktiker*innen und Adres­sat*innen gegenüber dem Einsatz von indigenen/lokalen Ansätzen ge­nauer zu betrachten und mögliche Hindernisse für eine Implementie­rung zu identifizieren
  • last but not least: sowohl den Beiträgen der Kolleg*innen aus dem Glo­balen Süden Raum zu geben sowie auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs, der sich für diese Themen stark macht
Kunden, welche diesen Artikel bestellten, haben auch folgende Artikel gekauft:
Sozialarbeit des Südens, Bd. 1 - Zugänge
Christine Rehklau; Ronald Lutz (Hrsg.)
26,90 EUR
( zzgl. Versand)
1 x 'Sozialarbeit des Südens, Bd. 1 - Zugänge' bestellen
Sozialarbeit des Südens, Bd. 7 - Family Structures in Change - Challenges of Transitional Phenomena
Ronald Lutz / Friso Ross / Stephanie Treichel (Hrsg.)
36,90 EUR
( zzgl. Versand)
1 x 'Sozialarbeit des Südens, Bd. 7 - Family Structures in Change - Challenges of Transitional Phenomena' bestellen