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Jahrbuch 24: Neokolonialismus und imperiale Lebensweisen - Dekolonialisierung im Sinne Paulo Freires

 
Ronald Lutz / Joachim Dabisch (Hrsg.)

Jahrbuch 24: Neokolonialismus und imperiale Lebensweisen - Dekolonialisierung im Sinne Paulo Freires
Artikel Nr.: 024
ISBN: 978-3-86585-024-9
Seitenanzahl: 206

Preis: 33,90 EUR
(inkl. 7% MwSt.)

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Inhalt:

Ronald Lutz: Vorwort/ Preface

Rainer Lucht: Humanitäre Hilfe, Entwicklungszusammenarbeit und Hilfswerke: Ihre Rolle, Wirkungen und Beeinflussung im Rahmen des Kolonialismus und Neokolonialismus

Kefilwe Johanna Ditlhake: COVID 19 Social determinants of health at the Community Level from a Social Justice Perspective 

Minenhle Matela: Decolonising the Movement of Africans: Migration from a Freirean Perspective

Desiree Huwe:  (Un)sichtbare Männlichkeiten: Marginalisierte Männer und Flucht    eine genderreflektierte Lebenslagenanalyse

Jessica Washburn: Selbstorganisierte Gruppen in der Geflüchtetenarbeit – Wege befreiender Praxis Sozialer Arbeit

Karsten Kiewitt: Gemeinschaft, Verantwortung und Dankbarkeit als Fundamente eines guten Lebens. Ein Blick auf Indigenes Wissen

Ronald Lutz: Anthropozän als Herausforderung: Transformative Positionen internationaler Sozialarbeit



Weitere Informationen
Autorentext:
Die Aufsätze dieses Jahrbuches öffnen unterschiedliche Diskurse, die sich alle um ein Gravitationszentrum drehen: die Zusammenhänge von Globalisierung, Kolonialismus, Neokolonialismus und Ansätze dekolonialer Positionen des Denkens und Handelns. Kolonialismus, Imperialismus, Kapitalismus und Globalisierung sind untrennbar miteinander verwoben und können nur im Kontext verstanden werden. Dabei wird der Begriff „Anthropozän“ essenziell. Dieser bündelt vielfältige Überlegungen und Positionen, die aufzeigen, wie die „Welt“ (Natur und Umwelt des Planeten) nach ökonomischen und kulturellen Vorstellungen von Menschen mit von ihnen entwickelten politischen und technologischen Mitteln strukturiert wurde. Dadurch schwangen sich Menschen zum „Beherrscher“ des Planeten auf, reduzierten Natur zum Objekt und nutzten sie als „Mine“, deren Material zum Aufbau einer Wachstumsökonomie zur Mehrung von Profiten herrschender Klassen und einer an der Sicherstellung von Konsum orientierten „imperialen Lebensweise“ des Globalen Nordens führte. Inzwischen bröckelt diese Hegemonie, dekoloniale Diskurse öffnen nicht nur neue und kritische Positionen, es werden auch Wege aus der Wachstumsfalle gesucht und begangen. Deutlich wird, wie es schon oft diskutiert wurde, dass Letzteres sich in großer Vielfalt darstellt und sich mitunter auch in widersprüchlichen Konzepten äußert. Im Gegensatz zur unterstellten Universalität hegemonial-westlichen Denkens zeigt sich in dekolonialen Konzepten die Pluriversalität und Vielfalt des Lebens. Im Fokus der Befreiungsphilosophie und -pädagogik von Paulo Freire befindet sich ein ungeheuerlicher Gedanke, der verbunden mit methodischen Überlegungen einer problemformulierenden Bildung die Kultur des Schweigens, die durch Ausbeutung und Unterdrückung wuchs, durchbrechen will, damit Menschen wieder Wesen ihrer selbst werden. Paulo Freire kann, ähnlich wie u.a. Frantz Fanon, als einer der Vordenker postkolonialen Denkens gesehen werden. Die Beiträge in diesem Jahrbuch machen deutlich, was eine Dekolonialisierung im Sinne Paulo Freires sein könnte.